Donnerstag, 4. März 2010

Centro America

Auszüge aus einem
etwas anderen Reisebericht
für etwas andere Leute

---
Das Meer mit all seinen Engen und Tiefen,
mit seiner Weite und dem immer in Bewegung sein -
Es gleicht den nächtlichen Gedanken...
---
Ich bin heute am Strand entlang gelaufen,
und habe irgendwie geglaubt,
nach Hause zu kommen.
Vielleicht, weil bald Ostern ist.
Da war keine natürliche Grenze.
Das Meer hatte sich eine neue geschaffen.
Und jetzt, in der Nacht, höre ich,
wie weiter vorn die Wellen gegen das Riff donnern.
Von Ruhigwerden keine Rede.
Nun hoffe ich,
dass mich der Schlaf ereilen möge,
Gedanken und Gefühle ihren Ruhepunkt finden werden.
---
Marglet ist eine Miskito
aus Bluefields, Nicaragua,
Kreolin, 30 Jahre jung,
schwarz wie die Nacht,
mit Elfenbeinzähnen
und einem Riesenbusen.
Sie kocht phantastisch
und sagt zu mir:
'You are good.'
Ich bin geschmeichelt.
---
Jimmy ist Garifuna aus
Puerto Viejo, Costa Rica,
mit schulterlangen Rasta-Locken
und ständigem Grinsen im Gesicht.
'You are my friend`,
meint er nach dem dritten Glas Rum.
Und wieder bin ich geschmeichelt.
---
Deutschland ist so weit.
---
Jorge D.R.

5 Kommentare:

  1. Liebe Menschen und dankbare dazu, finden wir auf der ganzen Welt.
    Mein ehemaliges Patenkind aus Nicaragua hat sich gemeldet. Sie ist in Deutschland (überraschend länger als ich dachte), will den Kontakt nicht abreißen lassen. Diese junge Freu hat für mich die Sonne im Herzen..

    ..grüßt dich syntaxia

    AntwortenLöschen
  2. Dsa gefällt mir sehr. Erinnert mich an Bardados. Eine unvergessliche Zeit hatte ich dort.

    AntwortenLöschen
  3. Wir könnte so viel lernen von den Marglets und den Jimmys.

    Liebe Grüsse
    Brigitte

    AntwortenLöschen
  4. Deutschland sit so weit...

    In deiner Erinnerung an Land und Leute schwingt die Sehnsucht nach Beidem zurück, nach einem Fast-Entrücksein.

    Das ist mir nachempfindbar, denke ich an mein geliebtes Irland. Ja, so ist es mit der Fernweh und Nahsein - man braucht wohl beides.

    Sei gegrüßt von E.

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Jorge
    sehr interessiert habe ich deine Erzählung gelesen.
    Fernweh ist spürbar, nach einer Welt die so ganz anders ist als unser Alltag hier.
    Menschen für die das "Menschsein" noch wichtig ist und nicht die Gier nach materiellen Besitztümern und immer noch mehr Macht und Geld...

    Ich denke das diese Leute viel reicher sind als alle Millionäre zusammen, Zufriedenheit kann man sich nicht erkaufen und Herzenswärme auch nicht...

    Ich hoffe ich habe deine Gedanken richtig interpretiert

    alles liebe und eine Hand voll Sternenstaub
    schickt dir
    Sterntalerchen

    AntwortenLöschen